- Erwerb von 59,4 % der Aktien des KATEK-Großaktionärs PRIMEPULSE
- Wachstumsstarke Bereiche Photovoltaik und eMobility Smart Charging ergänzen Kontrons Produktportfolio
- Upgrading der Katek Produkte mit Kontrons IoT-Technologie und -Software wird mittelfristig die Katek Gross Marge um 5% steigern
- Beendigung des Aktienrückkaufprogramms
- Prognose für das Geschäftsjahr 2024: Konzernumsatz auf über EUR 1,9 Mrd. und Nettogewinn auf rund EUR 100 Mio. angehoben
Linz, 18. Jänner 2024 – Die Kontron AG hat heute den Erwerb von rund 60 % der Aktien an der börsennotierten KATEK SE vereinbart. Käufer ist die 100%-ige deutsche Tochtergesellschaft Kontron Acquisition GmbH, die die Anteile vom bisherigen Katek Mehrheitsaktionär PRIMEPULSE SE erwirbt. Der Kaufpreis pro Aktie beträgt EUR 15,00 für die insgesamt 8.587.138 Aktien. Vorbehaltlich der aufschiebenden Bedingungen (Kartellrecht) soll die Transaktion bis März 2024 abgeschlossen werden. Kontron erwartet von der Übernahme eine deutliche Stärkung des eigenen Angebots für Lösungen rund um regenerative „grüne“ Energien sowie des Bereichs Aerospace.
Katek – Pionier bei Technologie für regenerative Energien
Der Katek-Konzern ist ein führendes europäisches Elektronikunternehmen, das hochwertige Elektronik und Produkte im Bereich Solarenergie und Emobility anbietet. Katek erwartet mit seinen mehr als 3.200 Mitarbeitern Umsatzerlöse von voraussichtlich über EUR 750 Mio. im Geschäftsjahr 2023 und ist mit Standorten in Europa, Asien und Nordamerika vertreten. Ein wichtiger Teil des Produktangebots sind Steuerelektronik für Photovoltaik Anlagen sowie der schnell wachsende Bereich an intelligenten Ladelösungen für Elektrofahrzeuge. Mit seinen Tochtergesellschaften gehört Katek zu den Pionieren für Technologie rund um regenerative Energien.
Ausbau des hochwertigen Angebotes mit IoT- und Software-Schwerpunkt
Ziel der Übernahme ist der Ausbau des Angebots von Kontron mit intelligenten Lösungen für regenerative Energien und andere Branchen. Dazu sollen die Produkte der Katek mit Software-Kompetenz und IoT-Konnektivität von Kontron aufgrüstet werden (upgrading). Damit wird mittelfristig eine Verbesserung der Gross Marge bei Katek von etwa 5% erwartet. Auf Basis des Kontron Betriebssytems (K-OS) werden die Produkte wesentlich sicherer, sie erhalten Firewall Funktionalität, können zu komplexen Grids verbunden und auch remote gewartet werden. Ziel ist die zeitnahe Transformation von Katek-Lösungen in die IoT-Welt. Zusätzliche Synergie-Effekte entstehen sowohl aus dem sich ergänzenden Produktportfolio als auch in der globalen Marktabdeckung. Durch den Zusammenschluss erweitert die Kontron ihr „Software + Solutions“ Segment um die zukunftsstarke Division „GreenTec“.
Hannes Niederhauser, CEO der Kontron AG: „Mit der Übernahme der Katek SE bauen wir unsere Präsenz im wachstumsstarken Bereich der Clean Energy Solutions gezielt aus und stärken darüber hinaus mit der Katek Tochter NexTek den Bereich Aerospace bei Kontron. Der Bereich Clean Energy birgt erhebliches Zukunftspotential. Upgrading mit Kontron Software wird die Brutto Margen mittelfristig um etwa 5% steigern und damit auch den Profitabilität in Katek deutlich erhöhen.“
Pflichtangebot geplant
Der Vollzug des Aktienkaufvertrags steht noch unter aufschiebenden Bedingungen, insbesondere der Erteilung der erforderlichen kartellrechtlichen Freigaben, und wird bis März 2024 erwartet. Nach dem Vollzug des Erwerbs der Aktien und der Kontrollerlangung über die Katek SE wird die Kontron Acquisition GmbH entsprechend den Vorschriften des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes ein Pflichtangebot an die Aktionäre der Katek SE veröffentlichen.
Nach der Erlangung der Kontrolle strebt die Kontron Acquisition GmbH ein Delisting der Katek SE aus dem Regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse an, so dass geplant ist, das Pflichtangebot gleichzeitig als Delisting-Erwerbsangebot auszugestalten. Die Kontron Acquisition GmbH prüft derzeit gemeinsam mit der Bafin, ob im Rahmen des Angebots auch eigene Aktien der börsennotierten Kontron AG, die durch bisherige Aktienrückkaufprogramme erworben wurden, als freiwillige alternative Gegenleistung angeboten werden können. Nach einem Delisting ist vorgesehen, dass Vorstand und Aufsichtsrat der Katek ihre Ämter niederlegen. Zudem ist geplant, dass Dr. Johannes Fues derzeit Vorstandsmitglied der Katek SE, als Chief Operating Officer (COO) mit dem Verantwortungsbereich GreenTec den Vorstand der Kontron ergänzen wird.
Beendigung des Aktienrückkaufprogramms
Mit Bekanntgabe der geplanten Übernahme hat der Vorstand der Kontron AG beschlossen das Aktienrückkaufprogramm II 2023 zu beenden. Seit dem 2. Oktober 2023 wurden insgesamt 1.783.841 Aktien durch die Gesellschaft erworben.
Prognose 2024 und 2025 erhöht
Mit der geplanten Übernahme von Katek schliesst Kontron die im Jahr 2022 nach dem Verkauf der IT Sparte angekündigte M&A-Strategie vorerst ab. Nach vier abgeschlossenen Übernahmen im Jahr 2023 ist die jetzt erfolgte Ankündigung die größte Transaktion der Unternehmensgeschichte und soll maßgeblich zum Wachstum der Gruppe und dem Ausbau der Position als führender IoT-Anbieter beitragen.
Ausgehend von einer zeitnahen Freigabe durch die zuständigen Behörden erhöht Kontron daher den Ausblick des Konzerns für das Gesamtjahr 2024. Einschließlich des übernommenen Katek-Geschäfts wird nun ein Konzernumsatz von zumindest EUR 1,9 Mrd (je nach Konsolidierungszeitpunkt) und ein Nettoergebnis in Höhe von rund EUR 100 Mio. erwartet.
Hannes Niederhauser weiter: „Die Übernahme von Katek ist für Kontron ein echter Game-Changer. Wir stoßen damit in eine neue Dimension in jeglicher Hinsicht vor. Mit rund 8.000 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen und auf Basis von kumulierten geschätzten Umsatzerlösen von rund EUR 1,9 Mrd. erreicht Kontron im Markt eine neue Größe. Hinzu kommt die gewonnene Kompetenz im Zukunftsmarkt regenerative Energie.
Dementsprechend können wir auch bereits zu Jahresbeginn unsere jüngst abgegebene Prognose für das Geschäftsjahr 2024 erhöhen. Mit dem verstärkten technologischen Upgrade der Katek-Produkte, erwarten wir mittelfristig deutlich steigende Nettoergebnisse bei Kontron.“